Verbandsliga 2019/20, Rde. 3:
Hin- und Rückfahrt ebenso anstrengend wie Partien.
Königsspringer nehmen einen Punkt aus Marsberg mit

Bereits bei der Anreise zum Treffpunkt am Wehringhauser Wilhelmsplatz hatte unser Mannschaftsführer seine liebe Not. Er hatte sich – vom Vorabend noch leicht übermüdet – mit der Abfahrtszeit seines Zuges vertan und musste so die Strecke Wuppertal-Hagen im Taxi zurücklegen und dafür rund 50 Euro berappen. Unter Missachtung einiger Geschwindigkeitsbegrenzungen gelang es dem Fahrer dann doch, Rolf fast pünktlich abzuliefern. Es folgte eine anderthalbstündige Weiterfahrt zum Spielort in Marsberg, rund 30 km südlich von Paderborn gelegen.

Glücklicherweise wurde uns vom Gastgeber preisgünstiger und guter Kaffee serviert, der die Lebensgeister wieder weckte. Leider half er aber nicht bei allen von uns. In jeweils aussichtsreichen Positionen vergaben sowohl Ralf als auch Tom gute Chancen. Tom machte Jagd auf die gegnerische Dame über das ganze Feld. Sie fand letztlich nur noch ein Plätzchen. Leider war es aber nicht der „Katzentisch“, sondern im Gegenteil ein sehr guter Ort, von welchem sie die lange Diagonale a1-h8 im Griff behielt. Der so von Diana Enttäuschte übersah dann auch noch einen Doppelangriff eines Läufers auf seine beiden Springer. Kopfschüttelnd versuchte Tom noch das Beste herauszuholen, aber die Materialverluste waren zu hoch.

Ralf hatte als Weißspieler die geringfügig bessere Stellung, ließ es dann aber nach und nach zu, dass sein Gegner Raum zurückeroberte und die Verteidigung durchbrach. Im Endspiel ist Ralf dann wohl ein Läufer abhanden gekommen. Die genaueren Umstände kann der Autor hier nicht schildern, er analysierte derweil im Nebenraum seine eigene Partie. Georg hat in dieser Saison noch nicht richtig viel Glück gehabt. Nachdem er schon die ersten beiden Partien verloren geben musste, fand er heute auch nicht den richtigen Weg, einen so oder ähnlich schon oft gesehenen Angriff am Königsflügel abzuwehren. Das Matt konnte nicht mehr abgewendet werden. Georg startet also mit einer „großen Rochade“ (0-0-0) in die Saison.

Zu den etwas besseren Ergebnissen: Uwe und Holger erzielten jeweils einen halben Punkt. Holger und sein Gegenüber lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Nominell sind sie fast gleichauf und am Brett haben beide wohl keine groben Schnitzer eingebaut, die Remisbreite wurde nie wirklich überschritten. Uwe war sichtlich bemüht, seine um 160 Punkte stärkere DWZ auch durch einen Sieg zu bestätigen, doch als Schwarzspieler musste er eher damit kämpfen, seine Stellung intakt zu halten. Mit nur wenigen Minuten auf der Uhr willigte er in das Remisgebot ein.

Mehr oder weniger souverän und ungefährdet waren die drei Gewinnpartien durch Peter, Michael und Rolf. Ihre Gegner versuchten, so gut es ging dagegen zu halten, indem sie möglichst viel abtauschten. Doch nicht jede Reduzierung des Materials führt automatisch zur Vereinfachung und Verflachung. Peter und Rolf erlangten bei gleicher Materialverteilung positionelle Vorteile, die sie weiter ausbauen konnten und schließlich Material gewinnen (Peter) oder Matt setzen konnten (Rolf). Michael spielte wie immer enorm druckvoll und eroberte schon recht früh zunächst einen, dann einen zweiten und schließlich einen dritten Bauern. Das reichte dann allemal zum Gewinn der Partie.

Das Gesamtergebnis ist ohne Frage gerechtfertigt, dennoch fühlt es sich insgesamt eher wie eine Niederlage an. Beim nächsten Spiel am 8. Dezember – erneut auswärts, diesmal bei den Ruhrspringern – steht uns hoffentlich unser Spitzenspieler Maik wieder zur Verfügung. Vielleicht ist ja dann diesmal mehr drin als beim 4:4 im Vorjahr …